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Die unendliche Geschichte Gert Heidenreich (Erzähler), Michael Ende (Autor), HörbucHHamburg HHV GmbH (Verlag)
Michael Endes Meisterwerk erstmals in ungekürzter Lesung
Produktinformation
Spieldauer 15 Stunden und 6 Minuten
Geschrieben von Michael Ende
Gesprochen von Gert Heidenreich
Whispersync for Voice Verfügbar
Audible.de Erscheinungsdatum 06 März 2013
Verlag HörbucHHamburg HHV GmbH
Format Hörbuch
Version Ungekürzte Ausgabe
Sprache Deutsch
ASIN B00BPXHW5W
Amazon Bestseller-Rang Nr. 27 in Audible Hörbücher & Originals (Siehe Top 100 in Audible Hörbücher & Originals)
Nr. 1 in Literaturklassiker für junge Erwachsene
Nr. 1 in Literatur & Belletristik für Jugendliche
Nr. 27 in Hörbücher
Über
Inhalt und Qualität des Buches "Die unendliche Geschichte" muss man
wohl nicht allzu viele Wort verlieren. Knapp gesagt: ich halte es für
die mit einigem Abstand beste Geschichte für Jugendliche und durchaus
auch junge Erwachsene, da der Inhalt mit dem Leser zu wachsen vermag.
Steht für das Kind die Abenteuerreise von Atréju und Bastian im
Vordergrund, so dämmert dem reiferen Leser, dass dieses Buch mit dem
allgegenwärtigen "Tu was du willst" und dessen Konsequenzen für Bastian
auch eine Mahnung enthält. Nämlich mitnichten jedem Impuls zu folgen,
sondern nach dem tiefsten, innersten Wunsch zu forschen, den man in
seinem Leben verwirklichen möchte und nach diesem Ziel zu streben. Die
fantasievolle und wirklich einzigartige Geschichte, die Michael Ende am
Ende gelungen ist, sucht - selbst im Vergleich mit anderen
internationalen Bestsellern - seinesgleichen.
Vor einiger Zeit
erschien dann in einem anderen Verlag eine angeblich ungekürzte Lesung
mit Rufus Beck, die jedoch fürchterlich enttäuschend ausfiel. Zum einen
war die Geschichte gekürzt (zwar nur leicht, aber schmerzhaft) und zum
anderen reichten die Qualitäten des Vortragenden nicht aus, um zu
überzeugen. Ich belasse es mal dabei.
Schließlich kam dann doch noch
dieses Hörbuch mit Gert Heidenreich als Vorleser heraus, und hier
scheint es so, als wollte man zeigen, wie man so etwas richtig angeht:
Tatsächlich ungekürzt und hervorragend gelesen. Herr Heidenreich hat
sich hier gut und gründlich vorbereitet und trifft den notwendigen Ton
genau.
Nach dem grauenhaft verzerrenden Film und dem lieblosen ersten
Hörbuch scheint es, als würde sich die Qualität des Buches letztendlich
doch wieder durchsetzen. Ich vermute stark, Herr Ende wäre sehr
zufrieden. Ich bin es jedenfalls und vergebe die volle Punktzahl. Mit
Freude.
Die
Kronen der anderen Bäume, die noch ganz in der Nähe standen, waren
grün, doch das Laub der Bäume, die dahinter lagen, schien jede Farbe
verloren zu haben, es war grau. Und noch ein wenig weiter entfernt
schien es auf eine seltsame Art durchsichtig, nebelhaft, oder besser
gesagt, einfach immer unwirklicher zu werden.
Und dahinter lag nichts
mehr, absolut nichts. Es war keine kahle Stelle, keine Dunkelheit, es
war auch keine Helle, es war etwas, das den Augen unerträglich war und
einem das Gefühl gab, blind geworden zu sein. Denn kein Auge kann es
aushalten, ins völlige Nichts zu blicken."
(S. 60)
Bastian,
ein Junge von zehn oder elf Jahren, ist ein stiller Junge, dicklich,
ungeschickt, ängstlich und somit ein Außenseiter. In der Schule wird er
gemobbt und zu Hause hat er einen Vater, der ihn nicht zu sehen scheint.
Seit dem Tod seiner Mutter hat sich alles verändert und zwar zum
Schlechten. Seine einzigen Freunde sind seine Bücher und deren
Abenteuergeschichten.
Eines Tages läuft er, wieder einmal, vor seinen
Schulkameraden davon und landet auf seiner Flucht in einem
antiquarischen Buchladen. Der Besitzer hält von Kindern allgemein nicht
viel und brummelt vor sich hin. Doch Bastian hat nur Augen für das eine
Buch, welches dieser Herr Koriander in seinen Händen hält. Ohne zu
wissen, welche Geschichte sich darin verbirgt, zieht es ihn magisch an
und dann tut er etwas, was er selbst nie für möglich gehalten hat. Als
Herr Koriander abgelenkt ist, stiehlt er das Buch und macht sich aus dem
Staub. Er flüchtet auf den Speicher der Schule, macht es sich gemütlich
und schlägt das Buch auf ... und gemeinsam mit Sebastian taucht man ein
in "Die Unendliche Geschichte".
In dieser wird die Geschichte von dem Land Phantásien erzählt, welches dem Untergang geweiht ist.
Die
kindliche Kaiserin leidet an einer rätselhaften Krankheit, die selbst
fünfhundert Ärzte nicht heilen können. Ausgerechnet jetzt greift überall
das Nichts um sich und fängt an Phantásien stückchenweise zu
verschlingen. Boten von nah und fern eilen zum Elfenbeinturm, dem Sitz
der kindlichen Kaiserin, um ihr davon zu berichten und sie um Hilfe zu
bitten.
Zwei Katastrophen bedrohen also Phantásien, oder hängt doch
alles zusammen? Wie kann man Phantásien retten und was hat das alles mit
Bastian zu tun? Wieso soll gerade er, der Außenseiter, dieses Land
retten und wie?
Lange liest Bastian nur von Phantásien, doch
plötzlich IST er in Phantásien. Zum Glück ist er nicht alleine und es
stehen im Freunde bei, die ihm helfen und unterstützen. Freunde wie der
junge Krieger Atréju und der Glücksdrache Fuchur, doch wird Bastian je
wieder nach Hause und in seine Welt finden?
"Was da erzählt
wurde, war seine eigene Geschichte! Und die war in der Unendlichen
Geschichte. Er, Bastian, kam als Person in dem Buch vor, für dessen
Leser er sich bis jetzt gehalten hatte!
Und wer weiß. welcher andere
Leser ihn jetzt gerade las, der auch wieder nur glaubte, ein Leser zu
sein - und so immer weiter bis ins Unendliche!"
(S. 207)
Ich
habe das Buch bereits mit zwölf Jahren gelesen und auch den Film
gesehen. Obwohl der Film wirklich wunderschön gemacht ist, so ist das
Buch um Längen besser, denn erst beim Lesen springt diese ganz eigene
Magie auf einen über. Zudem wird im Buch die gesamte Geschichte erzählt
und die geht noch viel, viel weiter, während der Film nur die Hälfte des
Buches enthält.
Man taucht gemeinsam mit Bastian in diese Buchwelt
ein, erlebt Abenteuer, begegnet wunderlichen Wesen, wie z.B. dem
Steinbeißer, Atréjus sprechenden Pferd Artax und zankenden Gnomen. Man
klettert auf Berge, durchschreitet einen singenden Wald und das
trauernde Moor. Man gewinnt neue Freunde, stellt sich Herausforderungen
und erleidet Verluste.
Dies alles auf so wunderbare und märchenhafte Weise, sodass man, wie Bastian, mitfiebert, mitleidet und mitfreut.
"Am
zweiten Tag kamen sie durch das Land der singenden Bäume. Jeder von
ihnen hatte eine andere Gestalt, andere Blätter, eine andere Rinde, aber
der Grund, warum man dieses Land so nannte, war, dass man ihr Wachstum
hören konnte wie eine sanfte Musik, die von nah und fern erklang und
sich zu einem mächtigen Ganzen vereinte, das an Schönheit mit nichts
sonst in Phantásien zu vergleichen war."
(S. 50)
Der
Schreibstil ist flüssig und übt einen ganz speziellen Sog auf einen aus,
den man das letzte Mal als Kind beim Lesen eines Buches verspürt hat.
Die Figuren sind fantastisch gezeichnet und jede einzelne schließt man
ins Herz und die Settingbeschreibungen sind atmosphärisch und
wunderschön.
Es ist ein Märchen für Jugendliche, wie auch
Erwachsene, welches in einem das ganz eigene und spezielle Lesegefühl
aufkommen lässt, bei dem man in einer Geschichte nahezu versinkt, alles
andere um einen herum vergessen lässt und nicht mehr darauf auftauchen
möchte.
Zugleich ist es eine Hommage an Bücher und deren Geschichten
und an die Phantasie selbst, die man im Laufe des Erwachsenwerdens nur
allzu leicht verliert. Dieses Buch schafft es, diese wieder zu erwecken
und die Geschichte zu genießen, wie man es als Kind getan hat.
"Fuchur,
der weiße Glücksdrache, sang. Hoch am nächtlichen Himmel zog er über
der Silberstadt und dem Tränensee Kreise und ließ seine Glockenstimme
ertönen.
Es war ein Lied ohne Worte, die große, einfache Melodie des reinen Glücks. Und wer sie hörte, dem öffnete sich weit das Herz."
(S. 281)
Auch die Optik ist bei dieser Ausgabe nicht zu verachten.
Wie
auch im Buch geschrieben steht, so sieht man auf dem Cover die beiden
Schlangen und auch die Schrift ist in Grün und Rot mit wunderschönen
großen Buchstaben am Kapitelanfang.
"Bei flüchtigem Durchblättern
sah er, dass die Schrift in zwei verschiedene Farben gedruckt war.
Bilder schien es keine zu geben, aber wunderschöne große
Anfangsbuchstaben. Als er den Einband noch einmal genauer betrachtete,
entdeckte er darauf zwei Schlangen, eine helle und eine dunkle, die sich
gegenseitig in den Schwanz bissen und so ein Oval bildeten. Und in
diesem Oval stand in eigentümlich verschlungenen Buchstaben der Titel:
DIE UNENDLICHE GESCHICHTE"
(S. 11)
Dies
trägt ebenso zu dieser märchenhaften "wahren" Stimmung während des
Lesens bei und man hat fast das Gefühl, als wäre das Buch für einen
selbst geschrieben worden.
Fazit:
Dieses Jugendbuch enthält eine wunderschöne Story und ist eine Hommage an die kindliche Phantasie und Bücher.
Ich
habe es schon als 12-jährige geliebt und nun, beim neuerlichen Lesen,
ist die Magie sofort wieder übergesprungen. Wie damals versank ich in
dieser Geschichte, welche mich nach Phantásien führte und allerhand
Abenteuer erleben ließ. Zudem hat es eine wichtige und schöne Message an
all die unsicheren und stillen Kinder und Jugendlichen dort draußen.
Für
alle die in fantastische Welten tauchen und Abenteuer erleben wollen,
für alle, die Bücher lieben und die Phantasie in einem wiedererwecken
möchten, ist dieses Buch ans Herz zu legen. Und falls Ihr den Film kennt
und dieser Euch gefallen hat, dann werder Ihr das Buch lieben!
Ein Hoch auf die Pahntasie und die Bücher!
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