Schachnovelle Hörbuch von Stefan Zweig

Schachnovelle Stefan Zweig (Autor), Hans Jürgen Stockerl (Erzähler), Audible Studios (Verlag)


Schachnovelle Stefan Zweig (Autor), Hans Jürgen Stockerl (Erzähler), Audible Studios (Verlag)

Auf einer Schiffsreise von New York nach Buenos Aires kommt der Ich-Erzähler dem arroganten Schachweltmeister Mirko Czentovic erst nahe, als sich dieser bereit erklärt, gegen alle Hobbyspieler gemeinsam eine Partie zu spielen. Als diese schon verloren scheint, greift ein Dr. B. in das Spiel ein und holt gegen Czentovic noch ein Remis heraus. Durch Dr. B.s seltsames Spielfieber neugierig gemacht, will der Ich-Erzähler mehr von ihm erfahren. Daraufhin berichtet ihm Dr. B. von seiner monatelangen Einzelhaft im Wiener Gestapo-Gefängnis, wo er dem Irrewerden nur dadurch entkam, dass er aus einem entwendeten Schachbuch Meisterpartien nachspielte. Als er danach begann, gegen sich selbst zu spielen, erlitt er eine Art "Schachvergiftung", die in an den Rand des Wahnsinns brachte, aber auch seine Entlassung aus dem Gefängnis zur Folge hatte.

Das Spiel gegen Czentovic war Dr. B.s erste Partie seither. Das zweite Spiel, das er allein gegen den Weltmeister spielt, gewinnt er souverän. Bei der Revanche zeigen sich allerdings wieder alle Symptome der "Schachvergiftung", woraufhin Dr. B. das Spiel abbricht und keine Schachfiguren mehr anrühren will.
 
Produktinformation
Spieldauer     2 Stunden und 19 Minuten
Geschrieben von     Stefan Zweig
Gesprochen von     Hans Jürgen Stockerl
Whispersync for Voice     Verfügbar
Audible.de Erscheinungsdatum     19 September 2014
Verlag     Audible Studios
Format     Hörbuch
Version     Ungekürzte Ausgabe
Sprache     Deutsch
ASIN     B00NMRY2SO
    High German (Standard German)
Amazon Bestseller-Rang     Nr. 1,820 in Audible Hörbücher & Originals (Siehe Top 100 in Audible Hörbücher & Originals)
Nr. 29 in Literaturklassiker
Nr. 85 in Klassiker (Bücher)
Nr. 213 in Genre-Literatur
 
 
 
 

 

Eine Bibliothek ohne die Klassiker, auch wenn sie nicht den bevorzugten Lesestoff enthalten mögen, ist keine richtige Bibliothek. Wenigstens eine Ecke sollte für die Klassiker der Weltliteratur reserviert sein. Jetzt könnte man natürlich trefflich darüber streiten, welche Autoren und/oder Werke zu dieser Klassischen Weltliteratur gezählt werden müssen. Es werden vielleicht nicht alle so sehen, aber für mich gehört ein Autor und sein Werk unbedingt auf die Liste: Stefan Zweigs Werk "Schachnovelle".

Man sagt, ein Hauptmerkmal einer Novelle sei, dass die erzählte Begebenheit unerhört, neuartig, außergewöhnlich oder auch in der Geschichte ungewöhnlich sei, aber eben zur Erweiterung der Erfahrungswelt des Lesers führe. Mit „Schachnovelle“ erfüllt Zweig natürlich dieses Kriterium, handelt es sich doch bei diesem Werk sozusagen um den Höhepunkt seines Schaffens.

Die Schilderung eines Ich-Erzählers drehen sich um die Ereignisse an Bord eines Passagierschiffes, das sich auf dem Weg von New York nach Buenos Aires befindet. Als Protagonisten treten zunächst ein fiktiver Schachweltmeister namens Mirko Czentovic, ein Öl-Magnat namens McConnor und weitere Mitreisende auf. Um sein Ego zu pflegen, fordert McConnor den Schachweltmeister heraus und weil das Preisgeld lockt, willigt Czentovic ein und will sogar gegen mehrere Passagiere antreten.

Die erste Partie geht an den Schach-Profi, woraufhin McConnor Revanche fordert. Als auch diese Runde an Mirko Czentovic zu gehen scheint, mischt sich plötzlich ein weiterer Passagier in das Geschehen ein und das Blatt wendet sich. Nach einem Remis weigert sich der mysteriöse Mann, ein gewisser Dr. B., direkt gegen Czentovic anzutreten. Das macht den seltsamen Dr. B. zusätzlich interessant.

Der Erzähler und Dr. B. begegnen sich einen Tag später auf dem Schiff wieder und es kommt zu einem langen Gespräch, in dessen Verlauf Dr. B. berichtet, wieso er ein offensichtlich sehr guter Schachspieler ist… und hier kommt das „Unerhörte“ der Novelle zum Vorschein. Mehr möchte ich nicht verraten, denn was dann kommt gehört mit zum Eindringlichsten, was ich je gelesen habe.

Natürlich geht es in diesem Werk nicht nur um Schach, sondern es wird oft als biographisches Zeugnis des Autors beschrieben, der mit der Figur Dr. B. eigene Erlebnisse beschreiben habe; als Beleg wird eine Stelle aus Zweigs Memoiren angeführt. Und dieser Erlebnisbericht beschreibt auch Foltermethoden, wie sie (z.B. bei der CIA) heute noch eingewendet werden. Insofern ist diese Novelle auch eine Anklage gegen Unmenschlichkeit… und als schon solche allemal wert, die Aufnahme in eine gutsortierte Bibliothek zu finden. Ich hoffe, meine Bemerkungen waren hilfreich…