Universum Phillip P. Peterson (Autor), Uve Teschner (Erzähler), Argon Verlag (Verlag)
Ein Abenteuer jenseits von Zeit und Raum. Im 22. Jahrhundert hat sich
die Menschheit über die Grenzen unseres Sonnensystems hinaus
ausgebreitet. Dank neuer Antriebe ist überlichtschnelles Reisen zur
Normalität geworden, und es gibt Kolonien in den entlegensten Ecken der
Galaxie. Das Reisen ist sehr sicher - nur ganz selten geht etwas schief
und ein Schiff verschwindet spurlos im Hyperraum... Die "Challenger"
unter Kommandantin Christine Dillinger ist ein solches Schiff. Doch wie
sich herausstellt, verschwindet es nicht einfach. Stattdessen erwartet
Christine und ihre Crew ein Abenteuer, das jede Vorstellungskraft
übersteigt.
Produktinformation
Spieldauer 11 Stunden und 25 Minuten
Geschrieben von Phillip P. Peterson
Gesprochen von Uve Teschner
Audible.de Erscheinungsdatum 29 September 2021
Verlag Argon Verlag
Format Hörbuch
Version Ungekürzte Ausgabe
Sprache Deutsch
ASIN B09FQ67FGV
Amazon Bestseller-Rang Nr. 287 in Audible Hörbücher & Originals (Siehe Top 100 in Audible Hörbücher & Originals)
Nr. 2 in Science Fiction Space Opera
Nr. 5 in Science Fiction Abenteuer (Audible Hörbücher & Originals)
Nr. 9 in Abenteuer - Science-Fiction
Vielleicht
ist "Universum" und "Vakuum" ja so ein Zwischending zwischen "Paradox"
und "Transport". Das Gefühl habe ich jedenfalls. Bei "Transport" stand
eher "Wild West" im Vordergrund, während bei "Paradox" eher
wissenschaftlich-technische Aspekte dominierten. "Universum" hat auf
mich ein wenig wie ein Abklatsch der "Paradox"-Trilogie gewirkt. Nicht
schlecht, aber schon mal gelesen. Zugegeben, es ist mit Sicherheit nicht
einfach, immer wieder etwas neues von der Feder auf's Papier gleiten zu
lassen, aber was soll's, der Leser gibt dafür sein Geld.
Herr
Peterson, was Sie bis jetzt geliefert haben, ist durchaus ok. Lasen Sie
es aber bitte nicht zur abgeschmackten Massenware verkommen.
Wie auch immer, die Geschmäcker sind verschieden. Mir gefällt die Paradox-Richtung deutlich besser.
Ein
Wartungstechniker lässt einen Hammer fallen oder einen
Schraubenschlüssel, eine leichte Delle in einem Kondensatorblech wird
nicht gemeldet, aus Schuldempfinden, aus Leichtsinn... Eine Banalität
mit weitreichenden Folgen. Ein Raumschiff verschwindet aus unserer
Wirklichkeit, wird ans Ende aller Zeiten geschleudert und strandet.
Ein
bunt zusammengewürfelter Haufen Menschen - Raumschiffpersonal, Militär,
Siedler - wird abgeschnitten von allem übrigen Leben, ganz auf sich
alleine gestellt. Eine "klassische Situation", ein psychologischer
Experimentalraum für einen Schriftsteller.
Phillipp Peterson stellt
in diese Ausgangssituation einigen glaubwürdige und gut beschriebene
Charaktere. - Den Bomberpiloten Mike Warnock, der durch den Abwurf
einer finalen Bombe auf einen dicht besiedelten Planeten eine Schuld auf
sich geladen hat, an der er sein gesamtes künftiges Leben zu tragen hat
(die Parallelen zum Hiroshima-Abwurf der Atombombe "Little Boy" sind
unübersehbar)
Die Kommandantin Christine Dillinger, eine eher
menschenscheue Einzelgängerin mit wenig überzeugenden
Führungsqualitäten, dem Alkohol nicht abgeneigt.
Und nicht zuletzt
den Reaktoringenieur Baumann, ein Theoretiker und verkapptes Genie,
menschlich schwierig aber in der Handlung unverzichtbar. Er erinnert
stark an den "Flugzeugingenieur" Heinrich Dorfmann aus dem Film "Der
Flug des Phoenix" von 1965, damals gespielt von Hardy Krüger. Als ein
Flugzeug in der Wüste notlanden muss, gilt dieser Dorfmann als rettende
Hoffnung, der aus noch verwendbaren Flugzeugteilen ein Notflugzeug
zusammenbasteln kann, bis er im Nebensatz gesteht, daß er bis dato "nur"
Modellflugzeuge gebaut hat.
In einem großen Handlungsbogen begleitet
Peterson diese Crew zum Ende der Zeit. Ein Kampf gegen die
Hoffnungslosigkeit führt uns und die Protagonisten immer weiter hinaus
in "Zeit - Raum - Ursprung" (Baxter).
"Universum" ist ein groß
angelegter Roman, der seinem Titel alle Ehre erweist. Gut geschrieben,
das Personal glaubwürdig, die Handlung - trotz einiger Längen im zweiten
Teil - spannend. Viel Spekulation, aber auch gerade deshalb lesenswert.
Ein gut gemachtes, nicht zu schwer verdauliches Stück Science Fiction.
Und
wir lernen, daß alles endlich ist: das eigene Leben und das der
Menschheit, das gesamte Universum und sogar - das vor allem - die
Alkoholreserven in der Robotküche !
Wenn
Philip P. Petersen bei seinem Wechsel vom Self- zum Verlags-Publishing
etwas gelernt hat, dann, wie man eine 200-Seiten-Handlung auf 400 Seiten
ausdehnt. Genau das hat er hier gemacht. Ansonsten ist es Petersen, wie
ich ich ihn kenne (und überwiegend schätze). Ein simpler Schreibstil -
macht nichts, liest sich flüssig. Überwiegend einfach gestrickte
Charaktere - macht auch nichts, denn die Typen wirken immer menschlich.
Außerdem sollen sie mir keinen Psychologieunterricht erteilen, sondern
Abenteuer erleben. Und ein gerüttelt Maß Sense of Wonder, basierend auf
wissenschaftlichen Thesen.
Das alles bietet auch "Universum" Nur
dauert es verflixt lange, bis Petersen seine Stärken - den letzten Punkt
- ausspielen kann. 100 Seiten Vorgeplänkel bis etwas passiert! Weitere
130 Seiten, auf denen sich die Handlung nach der ersten verblüffenden
Erkenntnis im Kreis dreht. Und auch danach zieht es sich immer wieder,
bis das Ende viel zu schnell kommt. Wenig Abenteuer für so viele Seiten,
dafür viel zu viel zwischenmenschliches Gelabere, das zwar
nachvollziehbar, aber tempoarm war.
Ich fand die Lektüre trotzdem
nett. Mit der Hälfte der Seiten wäre es vermutlich durchgehend spannend
gewesen. Kein schlechtes buch, aber ich sag mal so: Lieber "Transport
8" als "Universum 2".
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