Im Ewigen Reich: Der dreizehnte Paladin

Im Ewigen Reich: Der dreizehnte Paladin Torsten Weitze (Autor), Günter Merlau (Erzähler), LAUSCH medien (Verlag) 


Im Ewigen Reich: Der dreizehnte Paladin Torsten Weitze (Autor), Günter Merlau (Erzähler), LAUSCH medien (Verlag)

Ahren lässt seine Gefährten zurück und macht sich mit Khara auf den Weg ins Ewige Reich, denn die Zeit rennt: Die Bannwolke breitet sich immer weiter aus und noch immer sind nicht alle 13 Paladine vereint. Doch der verzweifelte Versuch, im Alleingang bis zur drakonisch abgeschottet lebenden Kaiserin vorzudringen, um ihre Hilfe im Kampf gegen den Widersacher einzufordern, droht zu scheitern, als Ahren in die Fänge von Quin-Was Friedenswachen gerät. Während Ahrens Gefährten noch einen Weg suchen, Quin-Was Zaubernetz zu unterlaufen, um ihnen zu Hilfe zu eilen, befinden sich Ahren und Khara längst in einem Kampf um Leben und Tod.
 
Produktinformation
Spieldauer     17 Stunden und 27 Minuten
Geschrieben von     Torsten Weitze
Gesprochen von     Günter Merlau
Whispersync for Voice     Verfügbar
Audible.de Erscheinungsdatum     01 März 2021
Verlag     LAUSCH medien
Format     Hörbuch
Version     Ungekürzte Ausgabe
Sprache     Deutsch
ASIN     B08X6G2B2F
Amazon Bestseller-Rang     Nr. 444 in Audible Hörbücher & Originals (Siehe Top 100 in Audible Hörbücher & Originals)
Nr. 27 in Epic Fantasy
Nr. 202 in Fantasy-Romane
Nr. 448 in Hörbücher
 
 
 

 

Natürlich bin ich eigentlich ein großer Freund der Romanreihe und habe alle bisher veröffentlichten Bände mit Genuss gelesen. Es wird sich ja auch niemand einen Band VII kaufen, der einer Reihe generell nichts abgewinnen kann. Darum sind die Rezensionen hier auch mit einem gehörigen "Survivorship-Bias" behaftet.

Die Geschichte lebt von der Hauptperson, dem 13. Paladin Ahren, der zwar gerne dumme Fehler macht und es oft gehörig auf die Fresse bekommt, dem aber auch aufgrund seiner unbeirrten Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit immer wieder Dinge gelingen, die den Alten unmöglich erschienen. Dabei lernt Ahren immer wieder etwas Neues, weitet seine Fähigkeiten aus und reift nach und nach zu genau dem Helden heran, zu dem er durch die Götter bestimmt worden ist. Wer dieses Setting mag, der muss allerdings vom siebten Band enttäuscht sein. Hier bekommt Ahren einfach gar nichts zustande, er rettet kein einziges unschuldiges Leben, hat keine einzige neue Idee, die sonst niemand gehabt hätte, entwickelt keinerlei neue Fähigkeit und verbessert noch nicht einmal seine alten. Es werden auch keine neuen Figuren eingeführt, die über das Ende des Bandes hinaus eine Rolle spielen könnten (abgesehen von Quin-Wa), und es gibt auch keine neuen Gegner (abgesehen von einem einzigen neuen Dunkelwesen, das Ahren aber noch nicht einmal selbst bezwingt). Gestaltwandler, Necromanten, alles schon mal da gewesen.

Im Grunde bekommt Ahren in diesem Band auch kaum eine Chance, wagt er sich doch in ein Land, das so lächerlich fremdenfeindlich ist, dass dort Ausländer nur weil sie Ausländer sind in die Arena geworfen werden. In dieser Situation sieht seine Fluchtstrategie übrigens so aus: "Ich halte meine Tarnidentität aufrecht und versuche, so lange zu überleben, bis Khara mich hier rausholt". Ja genau, so erwartet man das von einem Paladin der Götter. Nachdem Ahren also über sechs Bände hinweg praktisch immer eine Gruppe bei sich hatte, die ihn aus allen Problemen wieder raushauen konnte, hätte er in diesem Band endlich einmal zeigen können, ob er auch alleine zurecht kommt. Kommt er aber nicht. Am Ende des Buches ist Ahren dann niedergeschlagen und frustriert, und das völlig zu Recht. Nun kann es ja durchaus ein schönes Thema für den achten Band werden, wie Ahren zu seinem Selbstbewusstsein zurück findet. Aber war es wirklich nötig, ihn dafür einen kompletten Band lang zum Totalversager zu machen?

Nun heißt dieser Band ja "das Ewige Reich", und da erhofft man sich natürlich Antworten auf einige Fragen: Warum ist Quin-Wa, die Kaiserin des Ewigen Reiches, so abweisend gegenüber allen anderen Alten und Paladinen eingestellt? Dass sie mit Uldini nicht zurecht kommt, kann man ja noch verstehen, aber was hat sie bloß gegen die anderen? Sie ist ja selbst Paladin, also warum reagiert sie überhaupt nicht darauf, dass der Widersacher wieder erwacht ist? Und warum lässt sie solch exzessive Grausamkeit in ihrem Reich zu? Das hätten wir alles gerne erfahren - tun es aber nicht. Über weite Strecken machen sich die Freunde sorgen, dass es Ahren vielleicht nicht allein mit Quin-Wa aufnehmen könnte, und als er ihr dann endlich gegenüber steht, stellt sich heraus, dass sie irgendwie ganz in Ordnung ist.

Es ist zu Hoffen, dass der Autor in den folgenden Bänden seine Helden nicht mehr so oft in Situationen schickt, wo sie ihre Rollen kaum ausspielen können. Launige Eiswölfe sollte man nicht ständig in Käfige einsperren. Auch ein paar neue Idee und unerwartete Wendungen könnten der Geschichte neues Leben einhauchen. Mein Vorschlag: Wie wäre es, wenn Ahren endlich seine Seelenverwandte findet - und wenn das nicht Khara ist. Vielleicht eine nette Schamanin aus den Nordlanden oder so was?

Ich muss zugeben, ich bin froh, habe ich diese Reihe erst nach Erscheinen von Band 7 entdeckt. Aufmerksam auf Ahren wurde ich dank Prime Reading, habe den ersten Band gelesen, und danach alle anderen bereits erschienenen Bücher auch gelesen und nun, nach gefühlt ewigem Warten, auch Band 8.

Das Leseerlebnis war super und ich habe die Zeit wirklich sehr genossen.

!!! VORSICHT: AB HIER WARTEN SPOILER !!!

Nun muss ich hier aber auch anderen Rezensionen widersprechen. Es stimmt, dass Ahren in diesem Band nicht der Hauptbestandteil der Story ist, da sich die Geschichte zwischenzeitlich in drei Stränge aufteilt, Ahren, Khara und der Rest der Gruppe. Im letzen Viertel des Buchs kommen diese Stränge zusammen.

Meiner Meinung nach ist es falsch, dass am Ende einige Fragen zum Ewigen Reich unbeantwortet bleiben, da der Autor diese, zwar auf wenigen Seiten, beantwortet.

Quin-Wa ist abweisend, weil sie sich verrannt hat, das gibt sie aber auch zu, da sie sich zu sehr dem Kampf gegen die Doppler gewidmet hat. Sie wusste ja nicht einmal, dass durch die Doppler Kharas Vater und damit einer ihrer Nachkommen getötet wurde bis es zu spät war.
Die Grausamkeit im Reich ist lediglich ein notwendiges Übel in diesem Kampf.

Es wurde eine neue Figur mit Nicht-Sven durch Uldinis "Wilde-Pfade-Abenteuer" eingeführt, welche nun sicherlich in den nächsten Bänden aufgebaut wird.

Alles in Allem fand ich dieses Buch sehr spannend und hoffe wirklich, dass es so oder noch besser weitergeht. 

  

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